3.2.8. Farbraum und Datei

 

Die beiden gängigsten und geläufigsten Farbräume sind

 

·         RGB (Rot, Grün, Blau):

 

RGB mischt Farben aus Anteilen farbigen Lichts zusammen, so dass jeweils 100%-ige Anteile aller RGB-Farben Weiß ergeben. Deshalb spricht man auch von der Additiven Farbmischung.

 

 

 

Farbiges Licht emittiert beispielsweise ein Bildschirm oder Monitor, so dass sich RGB besonders zur Darstellung von Farben auf einem Bildschirm eignet.

 

·         CMYK (Cyan, Magenta, Yellow, BlacK):

 

CMY mischt Farben aus Anteilen von Farbstoffen auf Druckpapier zusammen, die farbiges Licht absorbieren, so dass jeweils 100%-ige Anteile aller CMY-Farben Schwarz ergeben. Deshalb spricht man auch von der Subtraktiven Farbmischung.

 

 

 

 

CMY eignet sich daher zur Darstellung von Farben auf (weissem) Druckpapier, aber nicht für die Darstellung von Farben auf einem Bildschirm – je nach dem Bildbetrachtungsprogramm, mit dem Sie sich eine CMYK-Datei auf dem Bildschirm anzeigen lassen, weichen die Darstellungen der CMYK-Farben mehr oder weniger stark von den „wahren“ Farben ab. Die folgende Gegenüberstellung zeigt denselben Ausschnitt derselben CMYK-Datei auf demselben Bildschirm; links mit Adobe Photoshop 7 angezeigt, rechts mit Paint Shop Pro 5, in der Mitte zum Vergleich die „wahren“ RGB-Farben:

 


 

 

 


Wenn Sie sich also eine CMYK-Datei – gleichgütig, ob diese mit EXTIF pro erzeugt wurde oder nicht – mit einem Bildbetrachtungsprogramm anschauen und dabei „falsche“ Farben sehen wie oben, dann denken Sie daran: Nicht notwendigerweise die Farben sind falsch, nicht einmal das Bildbetrachtungsprogramm macht etwas falsch, sondern Bildschirme sind einfach prinzipiell nicht dazu geeignet, CMYK-Farben korrekt darzustellen – „die Wahrheit liegt auf dem Papier“, nicht auf dem Bildschirm, zumindest was die CMYK-Farben angeht.

 

Schließlich noch zur vierten Farbe, dem „K“ (blacK = Schwarz): Theoretisch mischen sich je 100% Zyan, Magenta und Gelb zu vollkommenem Schwarz. In der Praxis aber mischen sich die real existierenden Farbstoffe leider nur zu einem schmutzigen tief-dunklen Grau-Braun. Außerdem kosten die Farbstoffe Geld, so dass man lieber mit einem billigen Farbstoff das gewünschte Schwarz erhält, als 3 teure Farbstoffe zu einer unerwünschten Farbe zu vermengen.

 

 


 

 

 

 

 


3.2.8.1 Welche Einstellung für welchen Zweck?

 

Die Einstellung RGB-Datei“ wählen Sie beispielsweise, wenn

 

·         das Druckergebnis nicht für Druckmaschine oder Belichter, sondern - wie etwa bei der Archivierung – für den Bildschirm bestimmt ist, oder zur Weiterverarbeitung, z.B. bei anschließender Umwandlung in andere Bilddateiformate wie *.jpg.

 

·         Sie anschließend eigenhändig weniger gängige, ausgefallenere Farbraumwandlungen an dem Bild vornehmen wollen.

 

Bei Wahl der Einstellung „RGB-Datei“ sind die Einstellungen in den Eigenschaften „CMYK-Farbprofil“ und „Grauauszug“ natürlich gegenstandslos.

 

Die Einstellung „Separate Datei für jeden CMYK-Kanal“ wählen Sie beispielsweise dann, wenn

 

·         Sie vor dem Belichten einzelne CMYK-Kanäle mit einem Bildverarbeitungsprogramm editieren möchten, das Bildverarbeitungsprogramm dies aber nicht unmittelbar in der CMYK-Datei, sondern nur in einer separaten Datei für jeden Kanal zulässt. Paint Shop Pro 5 wäre ein Beispiel für ein solches Bildverarbeitungsprogramm, während dagegen z.B. der Adobe Photoshop das Bearbeiten einzelner Kanäle innerhalb einer Bilddatei erlaubt.

 

 

In allen anderen Fällen wählen Sie für Gewöhnlich die vorgegebene Einstellung „CMYK-Datei“.